Sie war die Frau des großen F. Scott Fitzgerald, bei dessem Namen uns sofort The Great Gatsby in den Sinn kommt: Zelda Fitzgerald. Mit diesser Sammlung ihrer atmosphärisch dichten Erzählungen, die geprägt sind vom Lebensgefühl der goldenen Zwanziger, schafft sie es postum nun endgültig aus dem Schatten ihres erfolgreichen Mannes zu treten, unter dessen Namen die meisten ihrer Geschichten damals veröffentlicht wurden.

Himbeeren mit Sahne im Ritz entführt den Leser in die wilden zwanziger Jahre rund um New York und geben somit das glamouröse und lebensbejahende Lebensgefühl dieser Zeit wider. Zelda Fitzgerlad selbst wird als eine freche und abenteuerlustige Frau mit Extraveganzen beschrieben, die mitten in diesem schillernden Leben stand und dieses aus vollen Zügen genoss. Und genau so sind auch die Heldinnen ihrer Erzählungen: Starke Frauen, selbstständig, stur in der Umsetzung ihrer Ideen und Meisterinnen der Inszenierung. Wenn sie nicht im Ritz oder auf der Champs-Élysée zu Hause sind, dann kreieren sie eben ihre farbenprächtige Welt, auch wenn diese in der Provinz ist. Sie wollen bewundert werden, geben sie aber nach außen doch ganz natürlich und unangestrengt. Sie verdienen das beste, ob als Tänzeinnen, Schauspielerinnen oder einfach durch ihre bloße Existenz. Diese Frauen wissen, wie sie bekommen, was sie wollen und sie kennen den Preis, den sie dafür bezahlen müssen.

Zelda Fitzgerald schrieb außerordentlich ausdrucksstarke Geschichten, die geprägt sind von einer wahnsinnigen atmosphärischen Dichte, welche ich nur selten zu Lesen bekommen habe. Als Leser muss man ihr aufmerksam folgen, weil jedes Wort bewusste gesetzt ist und nur in der Fülle aller Worte sich diese kleinen geschaffenen Welten vollkommen entfalten können. Sie schreibt sehr sinnlich und für ihre Zeit wohl eher unkonventionell. Ihre Gedanken sind klug und witzig. Manchmal denkt man, man würde Fitzgerlads Heldinnen auf einer Traumreise begleiten, so leicht und assoziativ werden diese Erzählungen an manchen Stellen. Und doch weiß man als aufmerksamer Leser immer genau, wovon die Rede ist.