28. Juni 2016

Im Schatten der Königin von Elizabeth Fremantle

Im Schatten der Königin. Ein Tudor- Roman
von Elizabeth Fremantle
(unabhängige Fortsetzung zu Spiel der Königin)

Genre: Historischer Roman

ISBN: 978-3-570101780

Verlag: C. Bertelsmann

Erscheinungsdatum: 09. Mai 2016

Hardcover, Schutzumschlag, 544 Seiten


Henry VIII. und seine sechs Frauen, von denen die ein oder andere wegen Ungehorsams von ihm enthauptet wurde, ist Stoff unzähliger Tudor- Romane. Den Grey- Schwestern hingegen, die über eine seiner Schwestern erst später in die Thronfolge aufgenommen wurden, begegnet man hier leider nicht so häufig. Elizabeth Fremantle hat erkannt welches Potential in den Leben dieser drei unterschiedlichen Frauen steckt und sie zum Mittelpunkt eines spannenden, wie schonungslosen Roman gemacht.

Wir schreiben das Jahr 1554: Edward VI. stirbt überraschend jung und bestimmt die erst sechzehnjährige Jane Gery zur Königin Er will unbedingt verhindern, dass seine Halbschwester Mary seine Nachfolge antritt. Doch Janes Regentschaft dauert nicht einmal zwei Wochen, da hat Mary die unerfahrene Jane entmachtet und enthauptet lassen. Doch was geschieht mit Janes jüngeren Schwestern Katherine un Mary? Dass königliche Blut in ihren Adern fließt, wird ihnen zum Fluch, denn die kinderlose Queen Mary fühlt sich schon allein durch ihre Existenz bedroht. (Quelle: Klappentext)

Dreh und Angelpunkt der Ereignisse stellen Mary und Elizabeth Tudor dar. Erstere Tochter von Heinrich VIII. und Katharina von Aragon, letztere Tochter von ihm und Anne Boylen. Zwei Halbschwestern, die die jeweils andere für illegetim erachten und sich selbst auf dem Thron sehen. Es ist ein gefährliches Spiel um Macht. Und mit dem Tod Edward VI. werden die Grey- Schwestern Jane, Mary und Katherine ungewollt in das Spiel um den Thron hineingezogen. Es geht nicht nur um die Rechtmäßigkeit des Tudorblutes. Es geht auch um den Kampf zwischen Katholizismus und Protestantismus. Eigentlich dachten die protestantischen Schwestern sie müssten die katholische Königin Mary mehr fürchten, da doch in ganz England vermeintliche Ketzer brannten. Aber auch die protestantische Königin Elizabeth fühlt sich allein durch die Anwesenheit der Greys bedroht.

Die liebenswürdige und umsichtige Jane war von den dreien wohl die größte Bedrohung. Aber als Queen überlebte sie nicht einmal zwei Wochen. Mary hingegen sieht niemand auf dem Thron. Sie ist gerade einmal so groß wie ein Kind und missgestaltet. Auch wenn ihr Verstand übermäßig scharf ist, so interessiert dies in dieser oberflächlichen Welt kaum jemanden. Katherine schwebt in der größten Gefahr. Im Gegensatz zu ihrer jüngeren Schwester ist sie mit einer unglaublichen Schönheit gesegnet. Aber was sie an Aussehen hat, das fehlt ihr an Vernunft. Sie lässt sich nur all zu gerne von ihrem Temperament leiten und handelt danach. Und trotzdem wollen viele im englischen Reich gerade sie auf den Thron setzen.

Jede einzelne Figur ist detailiert ausgearbeitet worden. Jede Handlung ist klar nachzuvollziehen und an historischen Fakten angelegt. Hier ist nichts dem Zufall überlassen. Charakterzüge, Motive, sowie historische Ereignisse greifen ineinander wie in einer geölten Maschine.

Diese ohnehin schon spannungsgeladene Geschichte setzt Fremantle mit einer bildgewaltigen Sprache gekonnt in Szene. Sie malt ein authentisches Bild jener Zeit, dem ausgiebige und fundierte Recherche zugrunde liegt, und vermischt dabei genau im richtigen Maß Fakten mit Fiktion.

Hier kann ich nichts anderes tun, als fünf von fünf Schmetterlingen zu vergeben:

Ein liebes Dankeschön an den C. Bertelsmann für das Rezensionsexemplar.

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