1. April 2016

[Rezension] Black Rabbit Hall von Eve Chase



Black Rabbit Hall
Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.
von Eve Chase

Genre: Roman

ISBN. 978-3-764505608


Erscheinungsdatum: 29. Februar 2016

Hardcover, fester Einband, 416 Seiten




Amber Alton weiß, dass die Stunden auf Black Rabbit Hall, dem Sommersitz ihrer Familie, anders vergehen, ihren eigenen Takt haben. Es ist ruhig und idyllisch. Bis zu einem stürmischen Abend 1968. Vereint durch eine unfassbare Tragödie, müssen sich die vier Alton-Geschwister mehr denn je aufeinander verlassen. Doch schon bald wird diese Verbundenheit auf eine harte Probe gestellt. Jahrzehnte später fahren Lorna Smith und ihr Verlobter Jon auf der Suche nach einem Ort für ihre Hochzeitsfeier durch die wilde Landschaft Cornwalls – und stoßen auf ein altes, leicht verfallenes, aber wunderschönes Haus. Ein Haus, das Lorna nach und nach seine schönsten Geschichten und traurigsten Momente verrät... (Quelle: Klappentext)



Ich liebe diese Art von Büchern: Alte Herrenhäuser an der südenglischen Küste. Orte voller Magie und den Geheimnissen mehrere Generationen. Die dicken Mauern dieser magischen Anwesen, welche einem diese Geheimnisse zuflüstern. Der Wind und das Meer, die von längst vergangenen Schicksalen erzählt. Familien, die etwas zu verbergen versuchen. Dinge, die à la Lucinda Riley oder Kate Morton erst nach und nach ans Licht kommen... aber dann völlig unerwartet.
Genau wie diese beiden Autorinnen wollte auch Eva Chase über diese großen, alten Häuser schreiben. Über eine Familie, die durch ein schreckliches Unglück zerbricht und durch einen Zufall erst Jahrzehnte später wieder mehr oder weniger zueinanderfinden. So eine Geschichte erzählt Black Rabbit Hall.

Das Schicksal von Black Rabbit Hall und seinen Bewohnern wird aus der Sicht zweier Figuren und Zeiten erzählt. Leider wurde der Wechsel hier meiner Meinung nach meistens sehr unpassend gewählt. In der Gegenwart passierte im Vergleich zum Erzählsstrang der Vergangenheit kaum etwas. Und trotzdem wurde hier schon einiges vorweggenommen, was Amber Altons Erzählung die Spannung nahm.
Ich musste mich erst an diesen Wechsel gewöhnen, der mir anfangs so gar nicht passte. Und auch die Spannung blieb zunächst aus. Nach ungefähr der Hälfte des Buches wurde dann aber auch ich von Eve Chase abgeholt und wollte unbedingt wissen, was den Alton-Geschwistern zugestoßen war, denn ich hatte jeden von ihnen ins Herz geschlossen. Und die Spannung war auch plötzlich allgegenwärtig. Es ist schade, dass die Autorin so eine lange Anlaufszeit benötigt hatte, denn vor allem das letzte Drittel Black Rabbit Halls finde ich sehr lesenswert.

Auch die Figuren sind sehr liebevoll gestaltet. Amber und ihr Zwillingsbruder Toby sind die Ältesten der Geschwister und somit deren Beschützer. Die beiden waren sich immer unglaublich nah, aber man merkt deutlich, wie die Pupertät und die damit einhergehenden Veränderungen die zwei Geschwister auseinandertreibt. Vor allem Amber versucht ihren eigenen Weg zu finden.
Dann gibt es noch den kleinen Barney. Ein unheimlich süßer, kleiner Junger, der hauptsächlich Blödsinn im Kopf hat und Hasen über alles liebt. Aber böse sein kann dem süßen Wirbelwind niemand. Kitty ist die Jüngste und bringt überall ihre Puppe mit. Das liebenswerte Nesthäckchen, das mit ihren vier Jahren noch sehr an ihrer Mutter hängt.
Die vier Geschwister halten zusammen und die Tragödien, die sich auf Black Rabbit Hall noch alle ereignen werden, schweißen die Altons nur immer mehr zusammen. Denn in Zeiten des Unglücks muss man doch zueinanderhalten, oder?

Dennoch muss ich leider sagen, dass trotzdem vieles vorhersehbar war. Zum einen durch die Andeutungen im Handlungsstrang der Gegenwart. Zum anderen durch die vielen Klischees, derer sich hier bedient wurde. Es ist doch immer schade, wenn sich beim Lesen die meisten Ahnungen bestätigen. Hinzu kommen die ganzen Zufälle, die immer im genau richtigen Moment eintreten. Dass ausgerechnet Lorna Black Rabbit Hall als Hochzeitslocation auswählt, erweist sich im weiteren Verlauf des Romans als immer unrealistischer.

Eine schöne Familiengeschichte, aber meiner Meinung nach voller Klischees und sehr vorhersehbar. Zu viele passende Zufälle. Aber trotz allem unterhaltsam und eine nette Lektüre mit liebenswerten Charakteren. Dafür vergebe ich drei von fünf Schmetterlingen:

Ein herzliches Dankeschön an den Blanvalet Verlag, der mir freundlicherweise wieder ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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