18. Oktober 2015

[Rezension] Ein ganz neues Leben von Jojo Moyes



Ein ganz neues Leben von Jojo Moyes
(Fortsetzung zu Ein ganzes halbes Jahr)

Genre: Roman

ISBN: 978-3-805250948

Verlag: Wunderlich

Erscheinungsdatum: 24. September 2015

Hardcover, fester Einband, 528 Seiten







"Du hast einen Hunger in dir, Clark. Eine Furchtlosigkeit. Genieße einfach das Leben. Lebe einfach."

Ein ganzes halbes Jahr- Das war ein Buch, das mich einfach umgehauen hat. So wahnsinnig packend und berührend. Lachausbrüche und Taschentücher, beim Lesen war wirklich beides vorhanden. Und ich hätte niemals gedacht, dass es Jojo Moyes tatsächlich gelingen sollte eine würdige Fortsetzung zu verfassen. Denn noch nie war ich schon vor dem Lesen einer Fortsetzung so kritisch und gleichzeitig so voller Erwartungen.
Wie sicherlich Millionen andere Leser habe ich mich gefragt wie es Louisa Clark wohl nach Will Traynors Tod ergehen wird. Die beiden hatten sechs gemeinsame Monate, in denen sie sich lieben gelernt haben. Aber wie verkraftet man den Tod von jemanden, der einem die Welt bedeutet? Will hat sich für Lousia ein unerschrockenes und glückliches Leben gewünscht, aber drei Jahre nach seinem Tod ist Lou so weit entfernt von seinem Job wie noch nie: Einsam, ein mieser Job am Flughafen und eine triste Wohnung. Man sollte hier eher von Existieren statt von Leben reden. Aber eines Tages steht unerwarteter Besuch vor Lous Tür. Plötzlich fängt sie wieder an auf ein Leben in Wills Sinn zu hoffen...



Zu Beginn von "Ein ganz neues Leben" hat mir so ziemlich alles nicht gepasst. Denn Will war nicht mehr dabei und für mich eine Figur, die den ersten Teil auch so lesenswert gemacht hat. Er hat so viel Witz und Ironie mit hineingerbacht. Ich habe die alte Louisa vermisst. Die, die sich nicht anpassen will, die macht, was sie will. Die Louisa, die mit allen Mitteln versucht Will zu zeigen, wie lebenswert das Leben ist. Ich wurde von Seite zu Seite wütender auf Will. Wie konnte er Lou zurücklassen? Wie konnte er damit zulassen, dass sie sich so verändert? So sehr von dem Menschen entfernt, der sie eigentlich ist? Ein Buch ohne Will... daran musste ich mich erst gewöhnen.

Aber dann hat es die Autorin doch gehofft mich in die Geschichte hineinzuziehen und ich habe gemerkt, dass Will ständig irgendwie präsent war: Sein Charakter, seine Sprüche, sein Leben. In diesem Moment habe ich dem Buch eine Chance gegeben und muss sagen: Das hat sich mehr als gelohnt. Es war wunderschön Louisa dabei zu beobachten, wie sie sich in das Leben zurück kämpft,  so wie Will es gewollt hätte. Sie ist immer noch die starke Frau wie im ersten Band. Das mussten ihr nur einige Leute klar machen. Insbesondere ihre Familie, die sie dabei liebevoll unterstützt. Als Leser begegnen wir auch den Traynors wieder und erfahren, wie sie nach Wills Tod wieder einen Weg ins Leben finden.

Aber wer jetzt denkt "Ein ganz neues Leben" wäre ein Buch über Trauer und Tod, der liegt falsch. Vielmehr zeigt es uns die schönen Seiten unseres irdischen Daseins und wie lebenswert dieses ist. Louisa steht stellvertretend für alle, die mit einem Verlust zu kämpfen haben. Sie zeigt uns auf eine berührende Art und Weise den Weg in ein ganz neues Leben. Denn niemand ist perfekt und jeder hat mit Rückschlägen zu kämpfen. Aber man ist nicht allein.
Jetzt, wo ich weiß, dass Louisa ihren Weg gefunden hat, kann ich sie und Will wohl besser loslassen. Aber ihre Geschichte wird immer einen Platz in meinem Herzen haben.


Für die Fortsetzung zu "Ein ganzes halbes Jahr" vergebe ich vier von fünf Schmetterlingen, da sie meiner Meinung nach nicht an den ersten Band herankommt:

Hier möchte ich mich auch noch herzlich bei Wunderlich für das Rezensionsexemplar bedanken.

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