6. September 2015

[Rezension] Liebe zum Nachtisch von Victoria Seifried



Liebe zum Nachtisch von Victoria Seifried

Genre: Liebesroman

ISBN: 978-3-6411-5428-8

Verlag: Heyne

Erscheinungsdatum: 10. August 2015

Taschenbuch, flexibler Einband, 400 Seiten







"Würde ich mit meinem Wechselhaftigkeitsproblem zu einer Selbsthilfegruppe gehen, müsste ich mich in etwa so vorstellen: >>Hallo, ich bin Helen Carras, sechsundzwanzig Jahre alt, Vollzeitstudentin, und ich weiß nicht, was ich will!<<" (S. 8)

Helena steckt mitten in einer langweiligen Beziehung mit Rainer fest, in der die Luft schon längst raus ist. Aber nach drei Jahren kann sie sich auch nicht mehr dazu aufraffen ihn zu verlassen. Auch ihre Schildkröte Pirmin, die als ihr persönlicher Lebensberater und wahlweise Orakel fungiert, ist ihr keine Hilfe. Da begegnet sie eines Abends Jeffrey, ihrem absoluten Traummann. Die beiden verbringen eine aufregende Nacht miteinander. Blöd nur, Mr. Perfect am nächsten Tag beruflich nach New York muss. Ihren Traummann nie wieder zu sehen ist für Helen gar keine Alternative. Also beschließt sie kurzerhand ihre Sachen inklusive Schildkröte zu packen und  Jeffrey in New York aufzuspüren. Ob das bei Nesthocker Helena gut gehen kann?

Ich persönlich bin eigentlich keine große ChickLit- Leserin, weil die meisten Geschichten mir zu konstruiert und überspitzt sind. Aber mit ihrem Debüt konnte mich Victoria Seifert auf jeden Fall überzeugen. Natürlich kommt auch "Liebe zum Nachtisch" nicht ohne die bekannten Klischees und teilweise übertrieben Wendungen aus, aber Helenas Geschichte ist einfach wahnsinnig süß und amüsant. Meine Lachmuskeln wurden ganz schön beansprucht und bei jedem zweiten Satz dachte ich: "Ja! Ja! Genau so ist das!".

Außerdem schreibt Victoria Seifried ihren Roman in einem sehr lockeren und auch humorvollen Stil, der sich super leicht lesen lässt. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen, sondern die alltäglichen Problemchen und Situationen im Leben einer Frau mit unglaublich viel Witz beim Namen genannt. Ich mag diese direkte Art sehr gerne. Sie wirkt bei Seifried auch natürlich und in keinster Weise aufgesetzt.

Die Protagonistin Helena steht wohl für die Meisten, die nicht so recht wissen, was sie eigentlich wollen. Tausend Träume und Wünsche, aber dann doch die wenigsten davon in die Tat umgesetzt. Aber dann ergreift sie endlich ihre Chance etwas zu ändern und ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Und dieser kleine Antrieb ist manchmal alles, was wir brauchen, um Berge versetzen zu können. Bei Helena war ich mir aber dann nicht so sicher, ob sie einfach naiv ist einem nahezu fremden Mann hinterher zu reisen. Oder dann doch sehr mutig etwas neues zu wagen. Die anderen Charaktere waren leider eher blass gestaltet.

Trotz ein paar Schwächen zuckersüße & amüsante Unterhaltung, die ChickLit- Herzen höher schlagen lassen wird. Dafür vergebe ich vier von fünf Schmetterlingen:

An den Heyne Verlag ein liebes Dankeschön für die Bereitstellung dieses Leseexemplars.

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